Marko Beens (Artland Dragons / SZ 1998)

Für Furore haben die Artland Dragons in der 1. Basketball-Bundesliga gesorgt. So sehr, dass u.a. das Magazin „Der Spiegel“ den Niedersachsen eine ganze Seite widmete. Mittendrin statt nur dabei und an den „Hebeln der Macht“ aktiv ist dabei stets auch ein SPO-MAN Mitglied: Marko Beens, SZ-Absolvent der ersten Stunde, ist seit vier Jahren Geschäftsführer in Quakenbrück.

Marko, was waren vor der Saison Eure Ziele und wie schätzt Du das Erreichte ein?
Vor der Saison haben wir gesagt, dass wir in die Play-offs wollen, also unter die ersten acht, und das möglichst mit zeitlichem und punktebezogenem „Doppelpuffer“: das sollte nicht erst am letzten Spieltag der Hauptrunde feststehen, und wir wollten auch nicht bis zum letzten Tag darum zittern müssen.

Geträumt hatten wir – nach den Play-off-Erstrunden-KOs in den beiden letzten Jahren – einmal ins Semifinale einzuziehen… Dass wir nun Vize-Pokalsieger und Deutscher Vizemeister sind, ist ein riesiger Erfolg. Vielleicht ebenso wichtig war aber die unbeschreibliche Resonanz der Medien. Unter anderem Tagesthemen, Heutejournal, Das aktuelle Sportstudio, FAZ, Süddeutsche, Der Spiegel, Die Welt – alle waren vor Ort und haben Quakenbrück ins Rampenlicht gerückt. Teilweise haben wir fünf Fernsehteams an einem Tag „verarztet“, das war schon krass. Und es war nicht einfach, die Balance zu halten zwischen Anspruch der Medien und Anspruch des Teams auf bestmögliche Vorbereitung (und sportlichen Erfolg).

Nach einer Saison, die vielleicht sogar länger als erwartet gedauert hat, wie sieht der Zeitplan für die Sommermonate aus?
Wir erleben jetzt, wir kurz ein Sommer sein kann. Spieler (weiter-) verpflichten bzw. suchen, Europapokal-Teilnahme vorbereiten, den Jahresabschluss vorbereiten, neue Sponsorenverträge schließen, das Ticketing auf die neue Saison ausrichten (und evtl. auf „Dauerkartenbuchung@home“ umstellen), eine Stellenausschreibung entwerfen und die Fehler der alten Saison aufspüren und abstellen werden die Hauptaufgaben der Zeit bis August sein, dann fängt nämlich das Training schon wieder an.

Bleibt Zeit für Urlaub? Wenn ja, wie lange und wohin geht es?
Es muss Zeit bleiben. Es war eine harte Saison. Von meinem Traum „zwei Wochen am Stück“ habe ich mich aber gedanklich schon verabschiedet. Wohin? Am liebsten eine Kreuzfahrt: auf dem offenen Meer hat kein Handy Empfang… :-) Sicher wird es wieder eine Lastminute-Reise, wahrscheinlich in eine eher „einsame“ Gegend. Fuerteventura fand ich prima. Denn die Karibik-Kreuzfahrten mit der AIDA sind ja immer im Winter… ;-)

Wenn Du mal frei hast, schaltest Du Dein Handy aus?
Jein, das Handy habe ich immer dabei, manchmal lasse ich es aber auf „lautlos“, schalte den Anrufbeantworter aus und melde mich nur auf „Notfall-SMS“ zurück. Für „ein paar Tage ganz aus“ bin ich zu feige – oder vielleicht auch zu neugierig.

Der Managerposten bei den Artland Dragons ist Dein erster „richtiger“ Job nach dem Studium in Salzgitter. Wie lange genau arbeitest Du schon in Quakenbrück und in welchen Bereichen hast Du Dich in der Zeit persönlich am meisten weiterentwickelt?
Angefangen habe ich hier im August 2002, damals noch als „Manager“ im Verein, seit dem Aufstieg in die BBL Mitte 2003 als Geschäftsführer in der neuen GmbH. Hmm, „persönlich entwickelt“? Das ist schwer, am besten hat sich leider mein Gewicht entwickelt…Aber neben offenen Worten von meinen besten Freunden aus Schweiz, USA und Deutschland hat mich am meisten zur Reflektion angeregt die Aufnahme in den Hochbegabten-Verein Mensa; den Test hatte ich eigentlich nur mal so aus Spaß gemacht – und seit mich auch „Der Spiegel“ geoutet hat, werde ich da natürlich oft drauf angesprochen.

Wie siehst Du Deine berufliche Zukunft, welche Aufgaben würden Dich reizen?
Ich hatte schon einige ganz interessante Angebote, auch aus anderen Sportarten – letztenendes sind wir aber jedesmal nicht zusammen gekommen. Gern arbeite ich weiterhin im Sport, kann mir aber auch andere Branchen vorstellen. Da es zur Zeit nicht so aussieht, als wolle man mich in Quakenbrück nicht mehr, habe ich da zur Zeit keinen Druck.

Über meinen „ultimativen Traumjob“ habe ich keine genaue Vorstellung, es ist sicher überall wichtig, was man für sich selbst daraus macht.

Na dann schauen wir mal, wie es mit unserer „Intelligenzbestie“ weitergeht… Marko, danke für Deine Zeit, wir wünschen Dir einen erholsamen Urlaub und für die nächste Saison mindestens genau so viel Erfolg wie in der abgelaufenen!

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