Boyé: „Eigeninitiative der Mitglieder ist gefragt“

Nachfolgend das Interview mit Marcel Boyé, dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins „Sportmanagement in Salzgitter e.V.“, zu den Ergebnissen der Umfrage „Weiterentwicklung von SPO-MAN unter Einbindung der Mitgliederinteressen“. SPO-MAN: Marcel, die erste Umfrage über SPO-MAN ist inzwischen abgeschlossen und die Ergebnisse liegen vor, was sind für Euch die wichtigsten Erkenntnisse?

MB: Zuerst einmal möchte ich mich im Namen des Vorstands bei den durchführenden Studenten bedanken, die im Rahmen des Projektmanagements wirklich eine hervorragende Arbeit abgeliefert haben. Auch den vielen Mitgliedern, die an der Umfrage teilgenommen haben, gilt unser Dank. Die für Meinungsumfragen extrem hohe Rücklaufquote von mehr als 50% zeigt deutlich, dass das Interesse an SPO-MAN sehr groß ist. Alleine das ist schon ein wichtiges Ergebnis für uns. Weitere zentrale Erkenntnisse sind sicherlich die etwas kritischeren Aussagen zur Außendarstellung von SPO-MAN und dem Wunsch nach Verbesserung der Kommunikation zwischen den einzelnen Mitgliedern. Gerade letzteres sehen wir ja als eine der Kernaufgabe von SPO-MAN. Daher gilt es hier sicherlich anzusetzen. Gefreut haben uns die Resultate in den Bereichen Corporate Design, Internetauftritt sowie Aktionen und Events. Dort haben wir durchweg positive Ergebnisse erzielt, darauf sind wir dann auch ein bisschen stolz.

SPO-MAN: Wie kam die Umfrage überhaupt zu Stande? 

MB: Wir bekamen von der FH die Möglichkeit, eine Aufgabe für die Vorlesung „Projektmanagement“ im 6. Semester anzubieten. Und nach knapp 3 Jahren SPO-MAN hielten wir es für wichtig, das gesamte Projekt von denen bewerten zu lassen, für die es gedacht ist – den aktuellen Studenten und Absolventen des Studiengangs Sportmanagement in Salzgitter. Wir im Vorstand und im SPO-MAN-Team tauschen uns ja in kleinem Kreis regelmäßig aus, aber wer sagt, dass wir mit unseren Ideen nicht komplett auf dem Holzweg sind? Da kam uns das Angebot der FH natürlich sehr gelegen und wir haben in relativ kurzer Zeit einen Projektauftrag entwickelt. Uns selbst fehlt ja leider dann doch die Zeit, solche recht arbeitsintensiven Projekte mal so eben nebenbei abzuwickeln. Wir hoffen daher, dass wir von der FH noch häufiger die Gelegenheit zu solchen Aktionen bekommen. Das würde ja im Übrigen auch einem der Ergebnisse aus der Umfrage sehr entgegenkommen: Dem Wunsch nach einer besseren Einbindung von SPO-MAN in den Studienbetrieb,

SPO-MAN: Zurück zu den Ergebnissen, wie wollt ihr konkret die Verbesserung der Kommunikation unter den einzelnen Mitgliedern forcieren? Dies ist ja scheinbar einer der Punkte, bei denen es in den Augen der befragten Mitglieder noch etwas hakt.

MB: Wie eben schon betont, werden wir uns hier sicherlich was einfallen lassen müssen. Wobei wir eigentlich der Ansicht sind, dass hier auch die Eigeninitiative der Mitglieder gefragt ist. Schlussendlich können wir nur eine Plattform bieten, auf der man sich austauschen kann. Dazu zwingen können und wollen wir niemanden. Netzwerke leben von der Aktivität ihrer Mitglieder und auch von einem aufeinander zugehen. Sicherlich können wir hier versuchen, Barrieren abzubauen, aber den letzten Schritt bei der Kontaktaufnahme zu einem anderen Mitglied werden wir niemandem abnehmen. Das würde auch nichts bringen, da es gerade im Berufsleben ja darauf ankommt, auf andere Menschen zuzugehen und diese von den eigenen Ideen zu überzeugen. Jemandem diesen Schritt abzunehmen hilft aus unserer Sicht daher nicht, sondern behindert eher in der jeweiligen Entwicklung. Trotzdem machen wir uns bereits Gedanken über Events und Veränderungen auf der Website, um hier weiter nach vorne zu kommen.

Den Kritikpunkt bezüglich der etwas fehlenden Einbindung am Standort Salzgitter können wir nachvollziehen, hier werden wir unser bereits häufig gemachtes Angebot an die FH erneut wiederholen. Es liegt auf jeden Fall nicht an uns, dass SPO-MAN-Mitglieder nicht oder nur dann und wann in der Ringvorlesung auftauchen.

SPO-MAN: Dieses Jahr findet das erste Mal eine reine Absolvententour statt. Widerspricht das nicht Eurem Gedanken, ein Netzwerk für aktuelle und ehemalige Studenten sein zu wollen? Das wäre ja zudem eine gute Gelegenheit gewesen, die Kommunikation unter den Mitgliedern weiter zu fördern.

MB: Ja und nein. Natürlich hätte es vordergründig gut ausgesehen, wenn wir die Tour für alle geöffnet hätten. Aber wir müssen auch anerkennen, dass die Absolventen, die inzwischen teilweise bereits mehrere Jahre mitten im Beruf stecken, andere Schwerpunkte in Ihrer Freizeit setzen, als aktuelle Studenten. Wir hatten das Gefühl und das wurde uns auch in vielen Gesprächen bestätigt, dass wir den Absolventen, die am Ende des Tages eine zentrale Rolle bei SPO-MAN spielen, eine separate Plattform bieten müssen, bei der sie sich auch wirklich über Joballtag und inhaltliche Themen austauschen können, ohne zu sehr damit eingebunden zu sein, Praktika zu vermitteln oder Berufseinstiegstipps zu geben. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dies die Hauptthemen sind, wenn Studenten und Absolventen zusammentreffen. Was nicht heißen soll, dass unsere Absolventen das nicht gerne tun. Ein Ergebnis der Umfrage war ja, dass bereits 8 von 92 Befragten ein Praktikum über SPO-MAN vermittelt bekommen haben. Bedenkt man, dass 40 der Befragten bereits einen Job haben, ist das sicherlich keine schlechte Quote. Und ich bin mir sicher, dass diese Zahl noch erheblich steigen wird. Und wir werden auch in Zukunft dafür sorgen, dass genug Möglichkeiten entstehen, bei denen aktuelle Studenten mit Absolventen in Kontakt treten können, um sich über Praktikamöglichkeiten und Jobs zu informieren. Im Übrigen gilt hier auch das, was ich bereits eben erwähnt habe: Jedes Mitglied hat die Möglichkeit, mit allen anderen in Verbindung zu treten und kann jederzeit seine Fragen loswerden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass E-Mails oder Anrufe von Mitglied zu Mitglied nicht beantwortet werden. Dieser Schritt muss aber von jedem selbst gemacht werden.

Zudem müssen wir auch berücksichtigen, dass unsere geplante Location auch nur begrenzte Kapazitäten hat. Viel mehr als die jetzt angemeldeten 20 Personen hätten wir schlicht und einfach nicht unterbringen können.

SPO-MAN: Welche weiteren konkreten Maßnahmen startet ihr, um die Ergebnisse aus der Mitgliederbefragung umzusetzen?

MB: Wir haben bereits Kontakt mit dem Verband für Sportökonomie e.V. (VSD) aufgenommen und klopfen dort die Rahmenbedingungen für einen Beitritt ab. Dabei dürfen wir uns nicht unter Wert verkaufen, wir bringen schließlich knapp 200 Mitglieder mit. Ich hoffe, dass die VSD Verantwortlichen das zu schätzen wissen. Weiterhin prüfen wir, ob wir die Frequenz des Newsletters wie in der Umfrage gewünscht auf einen 14-Tages-Rhythmus festlegen können. Dort würden wir dann auch die aktuellsten Job-News integrieren. Den Wunsch nach einer zentralen Anlaufstelle in Salzgitter konnten wir bereits erfüllen: Seit neuestem „besetzt“ unser SPO-MAN-Team das Fachtagungsbüro und teilt sich die dortige Infrastruktur mit dem Fachtagungskomittee. Und wir machen uns gerade Gedanken, wie wir die SPO-MAN.days weiterentwickeln können – als eigenständige Veranstaltung weg von der Fachtagung. Hier sind wir jedoch erst am Beginn unserer Überlegungen. Vielleicht dauert das auch noch ein Jahr, mittelfristig wird sich hier aber auf jeden Fall was tun. Dies kommt dann sicherlich der Kommunikation zwischen Absolventen und Studenten zu gute.

SPO-MAN: Letzte Frage: Plant Ihr, die Mitgliedsbeiträge zu verändern? Auch das war ja ein Thema der Umfrage.

MB: Die Umfrage hat gezeigt, dass die Mitglieder die Beiträge als angemessen erachten. Aus meiner beruflichen Erfahrung heraus eigentlich ein idealer Zeitpunkt, um eine Anpassung nach oben vorzunehmen. Aber dass ist derzeit wirklich kein Thema, mit dem wir uns beschäftigen. Finanziell stehen wir auf sicheren Beinen, da macht eine Erhöhung wenig Sinn.

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